Pubertierende finden immer etwas, um die Erziehungsberechtigten zu verletzen. Ich kann mich gut an die "Diskussionen" mit meiner Mutter erinnern, als ich etwa sechzehn, siebzehn war, in denen vor allem meine Stimme und meine Mimik vor Verachtung triefte und ich ein diebisches Vergnügen hatte, meine Mutter rhetorisch an die Wand zu stellen (ich schäme mich heute, ehrlich). Niemals wollte ich so werden wie sie, ich hatte ja wesentlich mehr Überblick über das Leben, den besseren Geschmack, mehr Bildung und war viel moderner als sie. Wenn ich mal Kinder hätte, würde ich gaaanz anders mit ihnen umgehen, viel partnerschaftlicher und ihre Meinung würde ich viel ernster nehmen.

Jetzt bin ich selbst Mutter eines Pubertätsengels. Heute eröffnete sie mir, dass ihr Name Schei..e wäre und dass ich den ja nur ausgesucht hätte, weil ich so eine "bescheuerte Fernsehserie" gesehen hätte. Außerdem wäre er viel zu deutsch, und sie hasst alles Deutsche, die Beinamen sind auch noch Omma-Namen. (Das mit dem deutschen Namen stimmt nun grad gar nicht... aber gut) In Spanien hätten sie alle Fee genannt, so würde sie ab sofort heißen, auf ihren Namen würde sie nicht mehr reagieren.

Mach ich nicht. Scheiß auf partnerschaftlich und "Meinung ernst nehmen". ICH habe ihren Namen mit all meiner Liebe ausgesucht und sie so fünfzehn Jahre genannt. Dass sie darüber dermaßen ausflippte und erst einmal nicht mir spricht, kann ich gar nicht nachvollziehen.

Ok, ein bißchen, wenn ich mich an früher erinnere. Aber das war was anderes, wirklich!