Vierundzwanzig Stunden Prag liegen hinter mir. War gar nicht so schlimm wie erwartet, im Gegenteil, ich hatte richtig Spaß daran. Darf man ja in Zeiten des Klimawandels gar nicht erzählen, dass man mal eben trillionen Liter Kerosin verbrennen lässt, nur um ein flambiertes 5-Gang Menü im "Rotisserie" mit den lieben Kollegen zu verspeisen.. Alle waren zufrieden(Hat das Engelchen aber fein organisiert), man hatte sich auf ein anderes Häme-Opfer eingeschossen. Ganz großer Vorteil war natürlich, dass ich so keine Zeit hatte, über meine Sorgen nachzudenken, weil ich andere Sorgen hatte.
Morgen ist es dann soweit: MRT-Termin. Mal sehen, was man sieht.
Erzangies Beitrag zu Feder 3: zumindest Fahrgemeinschaft zum Flughafen organisiert.
Beitrag zu Feder 4: Mr. Oberwichtig beim Meckern keine reingehaun
und Beitrag zu Feder Nr.5: Engelslover einen gemütlichen, faulen und engellosen Sonntag gegönnt.
Erzangie - 20. Apr, 19:10
Also hab ich die erste Nacht überstanden. Morgens aufgewacht mit dem Gefühl, da war doch noch was... ach ja, Tumor. Gut, die Sonne strahlt in mein Zimmer, Microengelchen schmatzt mir einen feuchten Kuss auf die Wange und den Zug zur Arbeit hab ich auch verpasst. Das Leben ist doch schön!
Ich muss mir überlegen, wie ich das mit den Flügeln weiter angehe. Zuviel Ehrenamt geht jetzt nicht, ich muss ein bißchen Energie für meinen eigenen Körper zurückhalten. Also was gebe ich dann auf? Vorsitz Ogata, Schuldnerberatung bei der Caritas, Schulpflegschaftsvorsitz in der Gesamtschule oder die diversen Kleinigkeiten? Nicht zu vergessen Job, Engelsnachwuchs und Studium...
So bin ich. Muss direkt was tun, Entscheidungen treffen, organisieren, etwas in Bewegung bringen. Abwarten is gar nicht. Ob Big Boss mir das zeigen will? Mal etwas aus der Hand geben müssen, vertrauen und sehen was kommt? 24 Stunden nach der Diagnose habe ich schon alle möglichen Szenarien durchgespielt, komme aber natürlich noch zu keinem Ergebnis. Mich in Geduld üben... offensichtlich eine Tugend, die ich in meinem Leben noch nicht genug trainiert habe.
Also mein heutiger Beitrag zu Feder Nr.2: das soziale Netz heute nicht mit meinen persönlichen Dramen belastet.
Erzangie - 17. Apr, 10:39
Nun ja. Aller Anfang ist schwer. Bloggen soll ja Spaß machen, nicht nur lesen, nein, sich selbst mitteilen. Natürlich eloquent und geistreich, man hat ja auch einen gewissen Anspruch. Selbstverständlich grammatikalisch korrekt und rechtschreibsicher. Inhalte? Ach ja, Erzangie´s Leben... is ja nich so kompliziert.
Und dann das. Schmeißt das ganze Konzept um. Diagnose Speicheldrüsentumor. Jetzt muss es aber schnell gehen mit den Flügeln, wer weiß, wieviel Zeit noch bleibt? Gar nicht drüber nachdenken. Gar nicht erst in Erwägung ziehen, dass man so schnell über die Regenbogenbrücke gehen soll. Schon mal gar nicht, so lange Mini und Micro noch Erzengelmutter brauchen... und schon mal erst recht nicht, wo Erzengelin so viel LEBEN will.
Gut, ich bin da ja auch Dramaqueen. Erst mal das soziale Netzwerk in Kenntnis setzen. Trösten lassen und dann überzeugend versichern, dass man erst mal alle Tests abwartet und dass der Chef da oben auf gewisse Mitarbeiter hierunten nicht verzichten wird... oder hab ich die Kündigung nur noch nicht zur Kenntnis genommen? Neh, neh, da is man ja auch an Fristen gebunden, so geht das ja nicht! Auch nicht für den Big Boss.
Erzangies Beitrag zu Feder Nr.1: sich nach Erzengelvaters Befinden erkundigt und NICHT selbst gestöhnt.
Erzangie - 16. Apr, 20:23