Schenkt ihnen Flügel

Schon komisch. Mit Riesenschritten entfernt sich Miniengel von mir und stürzt in ihr eigenes Leben. In diesen Sommerferien habe ich sie kaum zu Gesícht bekommen, denn abgesehen davon, dass sie allein mit einer Jugendgruppe vierzehn Tage in Spanien war, hat sie die meiste Zeit mit ihren Freundinnen verbracht. Wenn sie denn mal zuhause war, hat sie sich bis mittags um zwei ausgeschlafen, Unmengen gegessen und war dann schon wieder unterwegs.
Die nächsten acht Tage betreut sie das erste mal als vollwertiger Teamer die evangelische Ferienfreizeit und wird nicht zu Hause schlafen, auch wenn sie sich im selben Ort befindet.
Dafür, dass ich sie selbst nicht sehe, erzählen mir andere Menschen von Begegnungen mit ihr. Wir wohnen hier in einem Dorf und da ich vielfältig ehrenamtlich engagiert bin, sind wir hier sehr bekannt. Selbst wenn sie wollte, könnte sie etwaige Fehltritte, oder Dinge, von denen Eltern besser nichts wissen, nicht vor mir verbergen, weil irgendjemand aus dem Dorf mir berichten würde. Gottseidank ist ihr das nicht bewußt, ich hätte nicht gern, dass sie das Gefühl hätte, es würde ihr nachspioniert (was ich ja auch nicht tue).

Rein theoretisch weiß ich ja bescheid über Entwicklungsschritte von Kindern. Wie so oft in Erziehungsfragen hat man als Mutter ja auch ideale pädagische Vorstellungen, bis man von der Realität eingeholt wird. Ich erinner mich da gern an meine optimistischen Vorstellung von Erziehung und wie man mit Kindern richtig umgeht, als ich das erste Mal schwanger war. Kein Mensch sagt dir ja, wie es WIRKLICH ist, Kinder zu haben. Genauso geht es mir jetzt mit der Pubertät meiner Tochter: theoretisch bin ich bestens vorbereitet, aber wie es sich dann "in Echt" anfühlt, wußte ich nicht. Mir fällt es tatsächlich am schwersten, sie Fehler machen zu sehen und nicht einzugreifen. Mir fällt es am schwersten, einfach auch mal die Klappe zu halten und mir meine guten Ratschläge zu sparen.
Seien wir doch mal ehrlich: Gute Ratschläge waren damals auch das letzte, was ich von meinen Eltern wollte. Ich wußte es eh besser als sie.

Nicht nur Miniengel hat jetzt mit Anpassung an veränderte Umstände zu kämpfen. Ich muss mich auch erst an den Gedanken gewöhnen, dass mein Einfluss auf sie immer geringer wird (und so rapide schnell!), und dass ich sie vor allem anders behandeln muss als z.B. ihre jüngere Schwester. Sie ist kein Kind mehr, aber sie ist auch noch nicht so erwachsen, wie sie glaubt. Im Moment ist es ein schwieriger Balanceakt, sie soweit wie möglich gehen zu lassen, sie aber doch noch zu halten, wo sie noch zu sehr Kind ist.

Gottseidank kann ich an Miniengel schon mal üben. In fünf jahren ist Microengel so weit, und bei ihr kann ich mich schon mal warm anziehen.

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Erzangie ist

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