Klassenkonferenz, die Dritte
Als Elternvertreterin bin ich an der Schule von Miniengel bei allen Klassenkonferenzen dabei. Im letzten Schuljahr waren das 27, in diesem Schuljahr war ich heute bei der 2. Die meisten sind nicht erwähnenswert, meist werden sie schon wegen vergleichsweise harmloser "Delikte" einberufen, um schon frühzeitig gegenzusteuern und die Kids wieder "auf Kurs" zu bringen.
Heute allerdings war es eine Konferenz, die mich noch eine Weile verfolgen wird. Der Delinquent saß mir zum dritten Mal gegenüber, wie bei den ersten beiden Malen wegen Respektlosigkeit, Drohungen und Gewalt. Der junge Mann ist grade zwölf. Mittlerweile rottet er andere Jugendliche zusammen, wo seine eigenen Kräfte nicht ausreichen. Mit seiner "Gang" störte er am Wochenende ein öffentliches Konzert, in dem er auf die Bühne kletterte, den Gitarristen anrempelte und ihn dann fragte, warum er im Weg stünde und ob er dafür eine "in die Fresse" wolle. Die Kinder seiner Klasse sind eingeschüchtert, werden bedroht und haben mittlerweile Angst vor ihm. Wie sich im Laufe der Konferenz herausstellte, zieht sich die Angst vor dem Früchtchen bis in die Oberstufe. Auf Nachfrage erklärte sein Vater, er hätte ihn ja schon gehauen, aber sein Sohn würde sein Verhalten unerklärlicherweise immer noch nicht ändern.
Und was können wir tun? NIX, GAR NIX!!! Wir können diesen Jungen noch nicht mal von der Schule schmeißen, er ist nämlich noch schulpflichtig, so dass es eine "aufnehmende Schule" geben muss. Einziger möglicher und rechtlich zulässiger Ausweg: Auschluss für maximal zwei Wochen vom Unterricht, vor allem auch, um die anderen Schüler zu schützen, denn ihn schickt man damit in sein prügelndes Elternhaus. Hausverbot für diese Zeit, aber danach kommt er zurück. Es wird wieder eine Konferenz geben, und wieder und wieder.
Solche Kinder sind aber nicht nur Täter. Sie sind auch Opfer, und man kann NICHTS tun. Ich bewundere Lehrer, denen so etwas ja häufiger begegnet als mir, und die dennoch ihren Enthusiasmus und ihren Glauben an den Sinn dessen, was sie da tun, nicht verlieren.
Was mich als Mutter noch sehr ärgert ist der Umstand, dass diese Schule jedes Jahr etwa 40% der Bewerber ablehnen muss. Es gibt viele Kinder, die die Schule besuchen WOLLEN, und nicht aufgenommen werden können. Und dann solche, die ihre einmalige Chance nicht zu schätzen wissen.
Heute allerdings war es eine Konferenz, die mich noch eine Weile verfolgen wird. Der Delinquent saß mir zum dritten Mal gegenüber, wie bei den ersten beiden Malen wegen Respektlosigkeit, Drohungen und Gewalt. Der junge Mann ist grade zwölf. Mittlerweile rottet er andere Jugendliche zusammen, wo seine eigenen Kräfte nicht ausreichen. Mit seiner "Gang" störte er am Wochenende ein öffentliches Konzert, in dem er auf die Bühne kletterte, den Gitarristen anrempelte und ihn dann fragte, warum er im Weg stünde und ob er dafür eine "in die Fresse" wolle. Die Kinder seiner Klasse sind eingeschüchtert, werden bedroht und haben mittlerweile Angst vor ihm. Wie sich im Laufe der Konferenz herausstellte, zieht sich die Angst vor dem Früchtchen bis in die Oberstufe. Auf Nachfrage erklärte sein Vater, er hätte ihn ja schon gehauen, aber sein Sohn würde sein Verhalten unerklärlicherweise immer noch nicht ändern.
Und was können wir tun? NIX, GAR NIX!!! Wir können diesen Jungen noch nicht mal von der Schule schmeißen, er ist nämlich noch schulpflichtig, so dass es eine "aufnehmende Schule" geben muss. Einziger möglicher und rechtlich zulässiger Ausweg: Auschluss für maximal zwei Wochen vom Unterricht, vor allem auch, um die anderen Schüler zu schützen, denn ihn schickt man damit in sein prügelndes Elternhaus. Hausverbot für diese Zeit, aber danach kommt er zurück. Es wird wieder eine Konferenz geben, und wieder und wieder.
Solche Kinder sind aber nicht nur Täter. Sie sind auch Opfer, und man kann NICHTS tun. Ich bewundere Lehrer, denen so etwas ja häufiger begegnet als mir, und die dennoch ihren Enthusiasmus und ihren Glauben an den Sinn dessen, was sie da tun, nicht verlieren.
Was mich als Mutter noch sehr ärgert ist der Umstand, dass diese Schule jedes Jahr etwa 40% der Bewerber ablehnen muss. Es gibt viele Kinder, die die Schule besuchen WOLLEN, und nicht aufgenommen werden können. Und dann solche, die ihre einmalige Chance nicht zu schätzen wissen.
Erzangie - 15. Sep, 22:32
Ein Kind kann nichts dafür, dass es so ist wie es ist. Schuld sind zum größten Teil die Eltern. Gewalt erzeugt Gewalt. Und dann wundert sich noch der Vater. Nicht zu fassen. Wenn man seine eigenen Kinder nicht mehr im Griff hat, sollte man sich professionelle Hilfe holen. Aber wer hat schon dieses Einsehen? Schlechte Welt. Manchmal.
Hilfe holen können sich nur die, die ERKENNEN, dass sie Hilfe brauchen. Und dann müssen sie auch noch wissen, WO es Hilfe gibt und mögliche Hilfe nicht mit Strafe gleichsetzen. Das erfordert wesentlich mehr an sozialer Intelligenz, als in solchen Familien vorhanden ist. Das Problem ist das System: Familien sollten sich nicht Hilfe holen müssen, sondern nachgetragen bekommen. Auf kurzen, unbürokratischen Wegen. Soweit ist unsere Gesellschaft aber noch nicht.
Immerhin ist das Jugendamt eingeschaltet, auch wenn ich dank "sensationeller" Medienberichte und Erfahrung in der ehemaligen Nachbarschaft, nicht besonders viel von denen halte.
Wie langsam Behördenmühlen mahlen, weiß man, wenn man beispielsweise ein Haus baut und eine klitzekleine Extragenehmigung benötigt, die extrem wichtig für den Baufortschritt ist ...
Gute Besserung übrigens :-))