Eine Woche
Wir haben sie schon sehr in unser Herz geschlossen, unseren afrikanischen Austauschengel...
Wenn sie morgens die Augen aufmacht, springt sie aus dem Bett und los geht´s. Noch bevor wir überhaupt ansetzen würden, die warme Decke abzustreifen, hat sie schon ihr Bett gemacht, ist frisch geduscht und fängt an, Pubertätsengels Unordnung aufzuräumen. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, hat sie die Küche aufgeräumt, alle Betten gemacht und den Flur geputzt.
Ich werde sie adoptieren, habe ich mir überlegt.
Aber man darf ihr nicht zu viele Süßigkeiten geben. In Südafrika isst sie nicht viel davon (sie bekommt wohl auch nicht so viel) weshalb sie nix gewohnt ist. Binnen ein paar Tagen hat sie unsere Vorräte vertilgt (ist ihr auch von Herzen gegönnt) und sie titscht hier rum wie ein Flummibällchen. Zu viel Energie im Zucker, hat sie uns erklärt.
Bei all den schönen Seiten: nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist etwas anderes, wenn man vom Hörensagen weiß, man soll sein Essen aufessen, weil in Afrika Kinder verhungern, als wenn Afrika auf einmal mit am Tisch sitzt. Den Wert von Sicherheit, Ausbildung und Zentralheizung weiß man auch etwas besser zu schätzen, wenn man sich vom Alltag in Kuruman erzählen lässt. Und manchmal gehen diese Erlebnisse (denn "Geschichten" sind es ja eben nicht) arg unter die Haut, so dass der Pubertätsengel auch schon einmal ein Gespräch abbricht.
Eine tiefgehende Erfahrung, so ein Austausch. Es heißt Tausch, deshalb wird der Pubertätsengel nächstes Jahr nach Südafrika gehen. Leider nicht zu unserem Austauschengel - eine Deutsche vier Wochen zu bewirten, kann sich ihre Middle-Class-Familie nämlich nicht leisten, sie müssten dafür monatelang Essen sparen. So ist das im Jahr 2010 in Südafrika.
Wenn sie morgens die Augen aufmacht, springt sie aus dem Bett und los geht´s. Noch bevor wir überhaupt ansetzen würden, die warme Decke abzustreifen, hat sie schon ihr Bett gemacht, ist frisch geduscht und fängt an, Pubertätsengels Unordnung aufzuräumen. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, hat sie die Küche aufgeräumt, alle Betten gemacht und den Flur geputzt.
Ich werde sie adoptieren, habe ich mir überlegt.
Aber man darf ihr nicht zu viele Süßigkeiten geben. In Südafrika isst sie nicht viel davon (sie bekommt wohl auch nicht so viel) weshalb sie nix gewohnt ist. Binnen ein paar Tagen hat sie unsere Vorräte vertilgt (ist ihr auch von Herzen gegönnt) und sie titscht hier rum wie ein Flummibällchen. Zu viel Energie im Zucker, hat sie uns erklärt.
Bei all den schönen Seiten: nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist etwas anderes, wenn man vom Hörensagen weiß, man soll sein Essen aufessen, weil in Afrika Kinder verhungern, als wenn Afrika auf einmal mit am Tisch sitzt. Den Wert von Sicherheit, Ausbildung und Zentralheizung weiß man auch etwas besser zu schätzen, wenn man sich vom Alltag in Kuruman erzählen lässt. Und manchmal gehen diese Erlebnisse (denn "Geschichten" sind es ja eben nicht) arg unter die Haut, so dass der Pubertätsengel auch schon einmal ein Gespräch abbricht.
Eine tiefgehende Erfahrung, so ein Austausch. Es heißt Tausch, deshalb wird der Pubertätsengel nächstes Jahr nach Südafrika gehen. Leider nicht zu unserem Austauschengel - eine Deutsche vier Wochen zu bewirten, kann sich ihre Middle-Class-Familie nämlich nicht leisten, sie müssten dafür monatelang Essen sparen. So ist das im Jahr 2010 in Südafrika.
Erzangie - 19. Jun, 22:58