• Clowns-in-Schaukel im Fenster

• Wellensittiche

• Doppelbetten

• Kaffee ohne Milch

• asiatische Fächer an Schlafzimmerwand

• Wendler-Petry-Berg-Pur

• Jack Russel

• Tomaten

• Window Color

• Karneval

..to be continued..

Jeden Freitag gehen der Erzengellover und ich einkaufen. JEDEN Freitag. Und immer im selben Supermarkt. Vor dem Einkauf geben wir die leeren Flaschen ab und nach dem Einkauf, wenn alles Eingekaufte im Kofferraum verstaut ist (Erzangie hat drei bis fünf Körbe voll, der Erzengellover ein Körbchen mit zwei Litern Milch, 5 Äpfeln und einer Tüte Chips) setzen wir uns mit einer Cappucinomilch auf ein Mäuerchen und gucken uns das einkaufende Volk an.

Dabei kommen wir schon mal ins philosophieren. Erinnert ihr euch an die Zeiten, als man noch keine Münze in den Wagen stecken musste? Und welche Dramen sich seit dem abspielen, wenn jemand (der, nicht so schlau wie wir beide, keine Deutsche Mark für diesen Zweck aufgehoben hat) nach Kleingeld forscht, und bei der verzweifelten Suche nach einem Wägelchen zu hören bekommt: neh neh, bei mir is kein Euro drin, ich hab nur nen Chip, neh neh, den könnse nich eintauschen...
Schön ordentlich werden die Wägelchen wieder zurück geschoben, auch wenn das bedeutet, einen Kilometer über den ganzen Parkplatz zur nächsten Einkaufswagen-Anschließstation zu laufen (und zurück). Niemanden käme es in den Sinn, seine Einkäufe mit dem Einkaufswagen bis vor die eigene Haustür zu schieben. Stattdessen werden 5 Einkaufstüten á 20 Cent gekauft, wenn auch gelegentlich mit schlechtem Gewissen.

Aber neulich habe ich nicht schlecht gestaunt. Da war nämlich bei Plus ein Wägelchen von Aldi. Und der nächste Aldi ist gut fünf Kilometer entfernt. Wie also ist das Wägelchen da hin gekommen? Und warum? Hat den jemand im Kofferraum mitgebracht? Hat sich da jemand verlaufen? Leider fanden wir keine befriedigende Antwort auf diese Frage.

Nächste Woche, da machen wir mal was ganz verrücktes. Da fahre ich mit dem Erzengellover mal nicht zu Plus, da fahren wir mal zu Lidl. Gewohnheiten durchbrechen und so. Und das Wägelchen lass ich einfach mal am Baum stehen. Hach, wie rebellisch!

Für Samstag hatten der Erzengellover und ich gute Freunde mit ihrer Tochter zum Abendessen eingeladen.

Vorspeise: Broccoli-Creme-Suppe mit gerösteten Pinienkernen
Hauptspeise: Schweinemedaillons im Schinkenmantel, Rösti und Eisbergsalat
Nachtisch: bunte Obstpieße mit weißer Schokolade

Die Vorbereitungen begannen schon am Vortag mit dem Einkauf. Ein ganzer Korb voll frischer Zutaten, und das, wo der Erzengellover freitags maximal mit zwei Litern Milch und einer Tüte Chips nach Hause geht. Abends bereitete ich dann schon das Fleisch vor, das über Nacht im Kühlschrank ziehen sollte. Am nächsten Morgen musste ich erst einmal zur Steuer-Vorlesung (spannend) und dann die Bude auf Vordermann bringen. Sollte ja perfekt werden,das Dinner, und dazu muss auch das Ambiente stimmen. Also den Tisch schon einmal stimmungsvoll gedeckt. Zwei Stunden vor der Verabredung fing ich an zu kochen. Ananas, Nashi, Feigen, Bananen, Erdbeeren und Trauben auf Spieße gesteckt, und als die Schokolade im Wasserbad geschmolzen war, kippte ich Sahne dazu. Hätte ich nicht tun sollen, mit dem Klumpen, der enstand, kann man keine Spieße überziehen. Nur noch eine Stunde, und ich brauchte neue Schokolade. Der Pubertätsengel war in Samariterstimmung und besorgte das Gewünschte. Dann das Fleisch in den Backofen. Ich hatte nur nicht bedacht, dass Microengelchen ein wunderschönes Vogelhäuschen aus ganz viel Alufolie gebastelt hatte. Es war keine Folie mehr für mein Fleisch übrig, und ohne geht´s nicht... also fuhr der Pubertätsengel mit stoischer Geduld erneut in den Supermarkt.
Eine halbe Stunde vor der Verabredung rief der Engelslover an. Mit brechender Stimme teilte er mit, dass er nicht kommen könne. Es ginge ihm nicht gut, er habe Kopfschmerzen. Ob ich jetzt böse wäre. NATÜRLICH NICHT! GAR NICHT! WAR JA GAR KEIN AUFWAND BIS JETZT! Aber gut, wenn er so leidet, muss man ja Verständnis für haben.
Leider rutschte dann noch die schöne Obstspießpyramide beim Servieren über den ganzen Tisch und die Pinienkerne brannten mir in der Pfanne an. Aber so ist das halt beim perfekten Dinner. Ich geb mir selbst - sagen wir mal - acht bis neun Punkte.

Mir geht´s heute nicht so gut. Die Lymphome an meiner linken Halsseite und am Schlüsselbein drücken, und heute mache ich mir Sorgen, ob ich mein "watch & wait" wirklich bis zum nächsten Termin abwarten kann. Ich sehe mich selbst ja nicht objektiv und kann mir Dinge schön reden oder schlimmer machen, je nach Grundstimmung. B-Symptome habe ich zwar immer noch nicht, aber wer weiß... und wenn ich Kopfschmerzen habe, werde ich zum Hypochonder. Dabei habe ich heute einfach nur viel zu wenig getrunken (nämlich quasi gar kein Wasser) und das verursacht halt Kopfweh. Zu allem Überfluss habe ich richtig viel Stress im Job, zwar nicht negativen Stress, aber halt richtig viel zu tun.

Mein Patenkind hat heute Geburtstag und seine Oma, die Mutter seiner Mutter, tut mir gar nicht gut. Sie ist unglaublich negativ und anstrengend, und meine Freundin rief mich danach an und erzählte mir, dass ihre Mutter gar nicht nach vollziehen kann, dass ich so ruhig wäre und mein Leben so leben würde. Wie ich denn "damit" arbeiten gehen könnte, und bald wäre alles vorbei, ich müsste mein Leben doch genießen... oh man, ich GENIEßE mein Leben sehr! Wie ich denn so außer Haus gehen könnte... mannoman, aber diese Frau traut sich nicht, mich selbst anzusprechen! Meine Freundin meinte, ihre Mutter wäre peinlich berührt, weil ich sie "so" mit meiner Krankheit konfrontieren würde. Ich habe KEIN Wort über Krebs gesprochen, kam mir bei dem Geburtstagskaffee gar nicht in den Sinn. Ja, soll ich DESHALB zuhause in meinem Bett bleiben, damit ich meine Mitmenschen nicht in peinliche Situationen bringe, weil sie die Schwellung an meinem Hals sehen? Wenn die Leute wissen wollen, wie´s mir geht, können sie mich ja selbst fragen, aber bitte nicht mit tränenumflorter Stimme, weil alles ja so schrecklich ist... man, das zieht mich heute mächtig runter.

... Prokrastination.

Schuldig im Sinne der Anklage.

Ende der Gartensaison. Hab ich jedenfalls gedacht... und die Rechnung ohne den Maulwurf gemacht. Beim letzten Rasenschnitt kapituliert der Mäher...es gibt kein Gras mehr, nur noch Moos und Klee. Wenn man drauf tritt, zerstört man das doch so mühsam angelegte Gang- und Höhlensystem der natürlichen Gartenbewohner. Nachdem ich jetzt bis ans Schienenbein eingesunken bin, kapituliere auch ich. Kommt ja bald wieder der Frühling. Und dann wehe Dir, Maulwurf, dann kommt der Fachmann mit dem schweren Gerät und legt mir endlich den ersehnten englischen Rasen an. Bis dahin ist mir der Lavendel wahrscheinlich ins Wohnzimmer gewuchert, aber wartet nur ab... der Winter ist lang genug für ganz viel Fachliteratur, und dann, ja dann... dann werde ich vielleicht wissen, wie ich meinem Naturgarten Herr werde.

By the way, mein Garten ist genau 45 qm groß :-))

Es ist mir unbegreiflich, wieso andere Menschen so gern zu zweit in einem Bett schlafen.
Mein schönes "Hemnes"-Bett ist 1.40 m breit und verfügt seit zwei Wochen über eine neue Matratze. Mh.... gemütlich. Und da ja der Herbst Einzug gehalten hat, habe ich nicht nur meine Wohnung umdekoriert, sondern mir selbst auch meine kuschelige Biberbettwäsche in leuchtendem Orange aufgezogen. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich so gern an allem schnuppere? Mhh... für meine Bettwäsche habe ich sogar einen ganz besonderen Kaschmir-Weichspüler :-)) Nun, mein Bett ist nicht nur für den Erzengellover anziehend, den ich aber wegen seiner knappen 2,00 m Körpergröße (und weil er im Schlaf ganz komische Sachen sagt) da regelmäßig rauschmeiße und nach Hause schicke, sondern auch ganz besonders für den Microengel. Gut, Microengelchen ist nur 1.30 groß, sehr zierlich und passt genau in meine Körperkuhle, also habe ich gestern nacht nachgegeben und sie in meinem Bett schlafen lassen. Die große Schwester war mal wieder aushäusig, daher rutschten wir übrigegebliebenen näher zusammen. Leider brachte mir das einen verkühlten Popo und ein veritables Schlafdefizit ein. 1,40 sind nicht groß genug, wenn ein Microengel sich quer legt, und zwei Biberdecken reichen nicht, wenn der Microengel sie sich zwischen die Beine und vor den Bauch klemmt.

Ist mir eine Lehre. Mein Bett gehört mir, legt euch bitte ALLE in eure eigenen Betten. Alleine schlafen ist sehr sehr angenehm.

Übrigens, Microengelchens Lieblings-Schlafalternative ist der Boden ihres Zimmers. Muss man nich verstehen, wie sagt der Rheinländer: jeder Jeck ist anders.

Im Hauptbahnhof laufen Menschen rum, die sieht man so nicht oft in der freien Wildbahn.

Letztens begegnet mir dort ein Männeken, etwa so hoch wie mein Bauchnabel. Sehr hager, Alter undefinierbar (aber nicht ganz soo jung) schwarzer, gepflegter Anzug und auf dem Kopf ein riesiger, schwarzer Stetson. Sogar mit goldenen Münzen so groß wie Wagenräder am Hutband. Das ganze Gebilde größer als das Männeken. Es eilte zielstrebig zu einem bestimmten Bahnsteig, und ich frage mich seit dem, was MACHT es bloß in Düsseldorf?