Dienstag, 13. Oktober 2009

Wo man liest

Och jottachjottchen... da hat mich son Stöckchen mittenmang die Augen getroffen. Geworfen wurde es von der lieben Gekko-Nachbar-Freundin - und ich bück mich trotz größter Stirnschmerzen und eigentlich größter Stöckchenaversion und lasse mich hier einmal aus:

Übers Lesen. Passt ja, irgendwie. Liest du..

..beim Baden - Die Absicht habe ich immer. Allein, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.. entweder döse ich bedödelt von der Wärme und dem Badezusatz-Duft vor mich hin, oder der Microengel schmiegt sich mit ihrer Schokohaut an meinen weißen Walfischbauch und seufzt: Du bist sooo schön weich, Mama...

..am Örtchen – *rotwerd* ja wenn das Buch aber so spannend ist.. da kann ich doch DAFÜR meine Lektüre nicht unterbrechen...

..beim Laufen – ich bin doch nicht bescheuert.. ich laufe nicht.

..beim Friseur - das dauert und dauert ja immer so lang, das Gedöns um die Haare. Also lese ich, am liebsten intellektuelle Bildungsliteratur, die da kostenlos rumliegt

..im Wartezimmer - kommt drauf an. Bei harmlosen Dingen wie Krebsstaging oder warten auf die Knochenmarksbiopsie gern die intellektuelle Bildungsliteratur vom Frisör, beim Zahnarzt: No way. Geht gaaar nicht. Da muss ich schon mal hyperventilieren, da kann ich doch nicht lesen!

..in der Werbepause - gibt´s im öffentlich-rechtlichen nicht. Entweder fernsehen ODER lesen

..im Auto (als Beifahrer) – Neh. Muss doch gucken, dass der Erzengellover den Weg findet.

..im Park, Freibad, etc. – Ja klar. Immer. Was macht man denn da sonst?

..in der Kassenschlange –Selbstverständlich. Ich lese vor allem die Aufschriften der Dinge, die meine Vorwarter kaufen. Wie soll ich sonst etwas über meine Mitmenschen erfahren?

..im Bett nach dem Aufwachen - Neh. Dann muss ich aufstehen. Sofort. Sonst schlafe ich nämlich weiter.

..in der Pause (Kino, Theater, etc.) – Neh, da geh ich mal wohin und führe ansonsten Konversation

..bevor der Hauptfilm im Kino beginnt – Bitte? Da hab ich die Hände voll mit Popcorn und Cola Light.

..in der U-Bahn, Straßenbahn, im Zug – Immerimmerimmer.

..an der Haltestelle / auf dem Bahnhof – ´Türlich.

..im Restaurant oder Café (wenn man alleine ist)
– ohjaaaa... nur nicht beim Essen.

..unter der Bettdecke mit Taschenlampe (als Kind)
- neh, da habe ich keine Luft bekommen.

..während des Kochens (Kochbuch zählt nicht) - Son Quatsch.. da brauche ich volle Konzentration, sonst kochen mir die Kartoffeln über. Das passiert zwar trotzdem jedes verdammte Mal.. aber nicht, weil ich lese.

..während eines Besuches (wenn der Gastgeber telefoniert, etc.) - Wie unhöflich... beides. Mach ich nicht.

..während langer Computerprozesse (Scannen, Booten, etc) Ja, klar, ich guck doch nicht dem Stundenglas zu..

..auf der Arbeit / in der Schule
– Also, da lese ich sowieso die meiste Zeit, gehört zu meinem Job. Und zu meinem Studium.

So, uff, geschafft. Wer Stöckchen mag, der nimmt´s gern mit. Und weil ich weiß, dass die liebe Andrea gerne Stöckchen fängt, werfe ich es ihr vorsichtig zu :-)

Pläne sind das Eine

Alle berufstätigen Eltern werden ein Problem mit mir teilen: Kinder haben etliche Wochen Ferien, Angestellte nur insgesamt sechs Wochen Urlaub. Deshalb ist eine sorgfältige und vorrausschauende Urlaubsplanung unglaublich wichtig.

Nun habe ich eigentlich gleich zweifaches Glück: der Microengel ist in der OGATA, die bis auf drei Wochen in den Sommerferien und zwei Wochen um Weihnachten herum (und noch einige Brückentage, aber das sind ja öhm... Peanuts) immer geöffnet ist. Zum anderen hat sie im Pubertätsengel eine tolle (!!!) große Schwester, die sich gern und liebevoll mal einen Tag in den Ferien kümmert.

Allerdings passt das nicht immer. Heute und morgen will der Microengel nicht in die Betreuung (nääää, ich will nicht zu Fuß son dooofen Ausflug machen!) und der Pubertätsengel ist mit der besten Freundin für eine Woche in Paris. Also habe ich mir zwei Tage Urlaub genommen und ein tolles Ferienprogramm geplant, z.B. der Besuch der Monet-Ausstellung in Wuppertal und Geocachen in der City. Der Microengel teilte mir dann aber gestern abend mit, dass sie leider keine Zeit für mich hat. Sie hat sich heute gleich mit zwei Freundinnen verabredet und wird bis abends aushäusig sein.

So viel dazu. Ich treusorgende Mutter fühle mich frei überflüssig. Könnte ich ja eine schöne, sonnige Herbstrunde mit dem Engelscollie drehen. Aber selbst die ist verabredet: das Nachbarskind holte sie ab mit den Worten: damit sie auch mal eine schöne, sonnige Herbstrunde machen kann.

Hmpf.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Von wegen friedliches Landleben

Ein Polizeihubschrauber, der sehr niedrig über meinem Garten schwebt, macht mir ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Das "wumm wumm wumm" von Rotorblättern, die sich nur ganz langsam entfernen, macht mich unruhig.

Bei der Engelscollierunde war mir schon merkwürdig zu Mute. An verschiedenen Punkten versammelten sich ungewöhnlich viele Jugendliche, und auch wenn ich die Gespräche nicht wirklich verstehen konnte, war der Tenor unterschwellig aggressiv. Auf der Straße bemerkte ich mit großem Erstaunen eine Vielzahl von Polizeifahrzeugen, auch am Supermarkt, am Bahnhof..

Wir wohnen hier in einem 5.000-Seelen-Dorf. Wie ich von einem Bekannten, der den Polizeifunk hört, erfuhr, war das Dorf überfüllt von Fußball-Hooligans. Zwei Dutzend bewaffnete (!!!) Personen seien bereits festgenommen worden, die Polizei sucht aber noch weitere, flüchtige (!!!) Personen.

Ich bin fassungslos. Wo SIND wir denn hier? Der örtliche Fußballverein spielt mal gerade Bezirksliga! Und der Pubertätsengel ist so oft dabei, weil sie ja selbst Fußball im Verein spielt und unter den örtlichen Fußballstars Freunde hat. Gottseidank ist sie heute in Paris. Das macht mir Angst.

Edit: hier die Nachricht dazu. Doch nicht Fußball, sondern "nur" geplante Massenschlägerei. Die spinnen doch.

Samstag, 10. Oktober 2009

Interessante Begegnung

Manchmal begegnet man Menschen, da stimmt auf Anhieb die Chemie. Da ist man sofort neugierig, wer dieser Mensch wohl ist, was er macht, was er denkt, wie er fühlt. So ging es mir heute mit einer Kommilitonin.

Zu den meisten halte ich ein wenig Abstand, vor allem von dem"Bankerverein". Nicht meine Welt, die sollen erst mal trocken werden hinter den Ohren, denn obwohl ich BWL studiere, ist Geld an sich kein Wert für mich. Die Mitstudentin wurde mir heute morgen vorgestellt und wie sich herausstellte, besuchten wir gemeinsam die Marketing-Vorlesung.

Am liebsten hätte ich die Pausen verlängert. Wir redeten und redeten, von unserem Studium, von unserer Lebensweise, von unseren Hunden, Tierschutz, Bücher, Ehrenämter, München und Rheinland und und und. Sie war genauso neugierig wie ich. Ihren Job verriet sie mir recht spät: sie ist Investment-Bankerin :-)

Schön war das.

Freitag, 9. Oktober 2009

Selber Schuld - oder wohin Bilingualität führt

Mit dreieinhalb Stunden Schlaf komme ich nicht aus. Feels uncomfortable now. Aber das ist halt der Preis, wenn man gierig ist.

Ich hatte es ja auch selbst in der Hand: ich hätte das Buch ja nicht zu Ende lesen müssen. Es ging aber nicht anders! Schon das erste war unglaublich spannend, so sehr, dass ich nicht auf die deutsche Fortsetzung warten konnte. Ich hätte also wissen müssen, was passiert, als ich dank Ama.zon die englische Ausgabe "Catching Fire" vorgestern in der Hand hatte. Zuerst war ich ja noch davon überzeugt, die Sprache würde mich zum langsamen und langem Lesen zwingen. Forget about it. Binnen kurzer Zeit zog es mich völlig in seinen Bann, bis diese Nacht um kurz vor drei.

Such a breathtaking pageturner! Dafür habe ich heute Schwierigkeiten mit meiner Muttersprache.. und ich bin sehr, sehr müde.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Tagestelegramm

Stunden in der Buchhandlung verbracht, ohne ein einziges Buch zu kaufen. Dafür köstlichen Muffin und angeregtes Gespräch genossen.

Kind ohne Schlüssel (der war in meiner Tasche) und ohne Internetrecherche (Grundlage der Klassenarbeit) in die Schule geschickt.

Gesundes Abendessen verbockt und stattdessen Kinder mit Pommes abgefüttert.

Nicht um Hausaufgaben gekümmert und dafür um neun Uhr abends fremde Eltern angerufen.

Klausur in Finanzierung endgültig versemmelt und damit den Bachelor-Abschluss unmöglich gemacht. Gut, dass ich auf Diplom studiere.

Den Engelscollie im strömenden Regen nur kurz vor die Tür gejagt, weil zu wenig Zeit für eine große Runde war.

Statt Wäsche zu waschen einen Blogbeitrag geschrieben und ganz viele gelesen.

Bilanz des Tages: an den eigenen Ansprüchen gescheitert, aber einen sehr schönen Nachmittag verlebt.

Montag, 5. Oktober 2009

Ich bin eine eingebildete Ziege

Seit September haben wir einen neuen Kollegen, der die in Ruhestand gehende "Mutter der Kompanie" ersetzen soll. Natürlich kann er diese Fußstapfen nicht ausfüllen, und selbstverständlich hat jeder Mensch sein eigenes Profil und seine eigene Art zu arbeiten.

Dieser Mensch aber macht mich wahnsinnig. Ich bin selbst extrem kommunikativ, er ist verschlossen wie ein Fisch. Ich bin sehr dominant habe ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein, er zuckt zusammen, wenn man ihn anspricht. Ich lerne sehr schnell, er ist, wie soll ich es nett sagen, sehr unflexibel. Man könnte sagen, was kümmert´s mich, was hab ich schon mit der Sachbearbeitung zu tun... aber ich muss ja mit ihm zusammenarbeiten, muss ihm allgemeine Dinge beibringen, wie bei uns "der Hase läuft" und nicht zuletzt sitzt er mir oft genug gegenüber, weil sein zukünftiger Platz ja noch besetzt ist. Der Mann ist über Fünfzig. Und er benimmt sich (fachlich) wie meine Azubine, die die Eierschale noch auf dem Kopf hat.

Das schlimmste aber ist, dass das Problem an mir selbst liegt. Man bin ich eine arrogante Schnepfe. Aber ich komme nicht dagegen an. Ich sage mir selbst, dass ich mich zusammen reißen muss, weil die Menschen halt verschieden sind. Wenn ich meinem Kollegen aber zum drölfzichsten Mal sage, dass er ans Telefon gehen soll, zum 92. Mal diskutiere, warum ER dafür zuständig ist und zum 100. Mal die Durchwahlnummern aufschreiben lasse, beiße ich hier in die Tischkante. Unser geschätzter "Leiter Operations" meint dazu, wir sollten mal abwarten. Wenn das neue Warenwirtschaftssystem kommt, würden noch alle an seinen Lippen hängen. Ja ja ja, klar. Aber er kann noch nicht mal TELEFONIEREN! Geschweige denn irgendetwas machen, was außerhalb seiner bisherigen Verwaltungstätigkeit liegt, und da ist auch des Pudels Kern: mein neuer Kollege ist ein Beamtentyp aus "Büro, Büro".

*seufz*

Samstag, 3. Oktober 2009

Bildungslücke

Ich werde am Montag an der Kaffeebar wieder nicht mitreden können, weil ich heute abend mal wieder kein Fernsehen geguckt habe. Gottseidank zwitscher ich, so dass ich, was Tokio Hotel und Gummistiefel-Riechen betrifft, auf dem Laufenden geblieben bin.

Bei Thomas Gottschalk muss ich mich immer so doll fremdschämen. Dabei habe ich ihn ganz früher mit Günther Jauch auf der IFA richtig gern gesehen. Da war ich noch jung, er aber auch. Hat er früher eigentlich auch schon niemanden ausreden lassen und peinlichen Sprüche von sich gegeben?

Freitag, 2. Oktober 2009

So was von unorganisiert

Freitags machen wir immer unseren Wocheneinkauf. Erst Bio-Apfelhof, dann A.l.d.i, dann noch Frischemarkt. Das dauert je nachdem zwischen anderthalb und zwei Stunden, weil der Erzengellover und ich uns freitags erstaunlich viel zu erzählen haben. Das ist auch der Grund, warum ich meist samstags noch einmal zu Fuß zum Supermarkt muss, da ich die Hälfte vor lauter Rederei und Knutscherei vergessen habe.

Plöd, wenn der folgende Samstag ein Feiertag ist. Ganz plöd, wenn man zwar Unsummen für Sockenwolle und Herbstblumen ausgegeben hat, einem aber zur Spaghetti Bolognese das Hackfleisch, zum Rinderbraten mit Rotkohl das Rindfleisch und zu den Cornflakes die Milch fehlt.

Gut, dass ich noch ein Gutscheinbuch für die Restaurants der Umgebung hab. Und auch gut, dass Mäckes mit Feiertagen nix an der Mütze hat.

Gefühltes Alter heute: 72

Ich freue mich sooo auf heute abend. Auf meinem Lieblingsplatz sitzen, Roiboostee trinken, mit dem Microengel im Arm Polizei gucken (so nennt sie die vorabendlichen Krimiserien wie SOKO 5113) und dabei ein, zwei Pompadürchen häkeln.

Nach einer so stressigen Woche wie der vergangenen der Inbegriff von Erholung für mich. So weit ist es schon gekommen.

Nix Party, Ausgehen, Leute treffen, Friday Night und so... ich werde alt.

that´s mee

Meez 3D avatar avatars games

Erzangie ist

weiblich, 42 :-) mit Kindern lebend berufstätig studierend ehrenamtlich vielseitig kompliziert krebsüberlebende hundefreundin schokoladensüchtig milchkaffeeaffin nichttomatenesserin

Life dabei

    Leselust


    Jean-Charles Gaudin, Jean-Pierre Danard
    Marlysa, Bd.1, Die Maske


    Jean-Charles Gaudin, Jean-Pierre Danard
    Marlysa, Bd.2, Der Schatten von Dompur

    dabei sein

    Ein Anliegen Die Rote Schleife

    Web Counter-Modul

    Status

    Online seit 6333 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 15. Feb, 17:51

    Impressumsgedöns

    Alle von mir eingestellten Bilder habe ich selbst gefunden..öhm gemacht. Wenn ich unabsichtlicherweise Urheberrechte verletzt haben sollte, gebt mir unter antaluätwebpunktde Bescheid und ich nehm´s wieder raus, ganz einfach. Ich übernehme keine Verantwortung für Links, die ich nicht selbst eingestellt habe bzw für die Inhalte, die sich auf fremden Seiten befinden. Kann ich ja auch gar nich :-) Mein Blog ist meinsmeinsmeins. Ich mache keine Werbung gegen Kohle..obwohl.. wenn ich es so überlege.. alles hat seinen Preis :-) Wer wissen will, wer Erzangie ist, kann mich ja anmailen. Vielleicht verrate ich es dann.

    Profil
    Abmelden
    Weblog abonnieren
    development