Heute habe ich wieder festgestellt, dass ich immer noch zu wenig lese. Um einigermaßen auf dem Laufenden zu bleiben, lese ich täglich eine regionale Tageszeitung und das Handelsblatt, außerdem online den Stern und den Spiegel. Dazu kommt wöchentlich mindestens eine Wirtschaftszeitung (die aber nur überflogen) und eine Sonntagszeitung. Nebenher lese ich viele Blogs, darunter drei fachliche, und zwei Foren. Und pro Woche ein Fach- und/oder Sachbuch.

Und trotzdem: heute stellte ich fest, dass es sinnvoll wäre, sowohl die FAZ als auch die Zeit zu lesen, wenigsten online. Auch wären noch mehr Fachbücher nützlich und interessant, und noch eine oder zwei Immobilien- und Bürowirtschaft bezogene Wochenzeitungen. Woher nehmen denn andere Menschen die Zeit dazu, immer auf der Höhe des aktuellen Geschehens zu bleiben? Ganz außen vor bleibt dabei ja, dass ich zusätzlich noch zu meinem reinen Vergnügen lese - wenn´s ganz schlimm ist, sogar eine Frauenzeitschrift.

Wenn ich mir jetzt vergegenwärtige, welch hohen Informationsbedarf Geschäftsführer und Bundespolitiker, gar Minister haben, frage ich mich ernsthaft, wann diese Menschen da Zeit für haben. Oder wann man dabei noch fernsehen gucken soll.

Beim nächsten Indoor-Event gibt´s diese Törtchen:



Hier die zauberhafte Quelle

DAS ist doch mal eine wundervolle Seite meines Jobs. Schließlich muss ich vorkosten :-) damit unsere Kunden auch rundum zufrieden sind.

Gespräch heute morgen an der Kaffeebar:

Cheffe: ... und dann treffen wir uns kurzfristig heute abend mit xyz, wegen dem Projekt 1. Und du kommst dazu wegen Projekt 2.

wichtiger Kollege: aber ich kenne den xyz doch gar nicht.

Cheffe: der hat aber Kontakte zum Vorstandsvorsitzenden von Projekt 1, weil seine Exfrau dort Marketingmanagerin war.

wichtiger Kollege: und was hat das jetzt mit Projekt 2 zu tun?

Cheffe: Na ja, als sich xyz von seiner Frau trennte, hatte die ein heimliches Verhältnis mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden. Der wurde allerdings abgefunden, hat aber noch einen Beratervertrag. Und xyz und seine Ex verstehen sich noch ganz gut, ebenso wie die Ex mit dem ehemaligen Vorstand, so dass sie dadurch Einfluss auf den derzeitigen Vorstand ausüben können. Die Exfrau wiederum will Information zu Projekt 2, um dort einen Fuß in die Tür zu bekommen, deshalb kommst du da mit ins Boot.

Ich: Jetzt weiß ich auch, warum ICH nix werden kann.

"Ich bin ein dummes Buch, das aus dem Regal gefallen ist, weil es nicht ordentlich in einer Reihe stehen kann" sagt mir das Microengelchen unter Tränen, als ich mit ihr ein ernstes Wörtchen wegen diverser Dinge sprechen musste.

Da musste ich erst einmal schlucken. Der Anlass war nun nicht gerade nichtig, sie muss halt manches lernen und ich weiß auch, dass ihr das schwer fällt, aber das sie sich so schlimm fühlt, hätte ich jetzt auch nicht gedacht.

"Weißt, du, Engelchen, vielleicht fällst du schon mal aus dem Regal, aber vor allem bist du mein Lieblingsbuch" Und in Reih und Glied muss hier auch keiner stehen. Erziehen ist manchmal schwer... für beide Seiten.

Ach, was für ein schöner Nachmittag! Ganz enstpannt in einem wunderschönen Zauberhäuschen am Niederrhein mit Demvizepräsidentenseinefrau Schokomuffins essen, Latte Macchiato trinken und quatschen, quatschen, quatschen.

"Worüber habt ihr eigentlich geredet? Keine Ahnung. Dies und das."

Eben. Und genau das war wundervoll. Bedauerlicherweise war des Microengelchens große Liebe nicht anwesend. Aber so ist das halt bei einer Fernbeziehung: irgendwann schläft sie ein :-)

By the way: ich habe die weltallerbeste Dusche gesehen: mit Bullaugenguckloch zum Schafe gucken auf dem Deich. Großartig!

Mein ganzer Garten ist bedeckt mit einer Schicht von Tannennadeln. Wie ein Nadelwaldboden, was ich in einem Nadelwald auch sehr schön finde, in meinem Garten aber nicht. Die Nadeln kann ich nämlich nicht zusammen rechen und in die Biotonne entsorgen wie im Herbst das abgefallene Laub!

Ob ich einfach meinen Staubsauger benutze? Und wie bringe ich meine Nachbarn dazu, die fünf abgestorbenen Tannen zu fällen, die meinen Garten ruinieren?

In meinem Garten wird nix grün :-( Das ist NICHT schön.

Karfreitag - ans Kreuz geschlagen
über SMS geheult
mit dem Microengel zur zweiten Reitstunde gefahren
gegrübelt

Karsamstag - Zwischenzeit
liebe Freunde in weit entfernter Stadt besucht
mit dem schwer kranken Ehemann der Freundin "geplaudert" - Leid ist relativ, wenn man jemandem begegnet, der WIRKLICH leidet, gottverdammt!
über Geschwindigkeitsübertretung (kurz) geärgert

Ostersonntag - Morgenröte
Brunch mit den liebsten Gekkofreunden
über Mobbing geheult
66 Ü-Eier bestaunt (und zur Hälfte gegessen)
Dominion mit den Gekkofreunden gespielt
Microengelpatin zu Besuch gehabt

Ostermontag - Auferstehung
Frühstück mit den Engelseltern (sehr gemütlich)
Vorlesen mit dem Microengel
gestickt und DVD geguckt
Sonnige Runde mit zwei Collies
Herzensfreundin zum Waffelessen besucht
SMSe und Mobilnummern gelöscht
Unbändiges Verlangen, lange Haare abzuschneiden, unterdrückt
Phönixtattoo ausgesucht

Eigentlich bin ich eher eine vorsichtige besonnene Autofahrerin. Ich lasse mich von SUV-Fahrern auch nie provozieren, sondern lasse sie vorbeiziehen und denke mir: irgendwann erwischen sie dich schon.

So tickt´s im Leben aber nicht, erwischt werden immer die anderen, nämlich ich. Da fahre ich im Dunkeln und Nassen mitten in der Nacht eine mir völlig unbekannte Strecke, aufgewühlt von einem sehr schönen und gleichzeitig auch traurigen Besuch bei einer lieben Freundin und suche eine Autobahn. Hinter mir drängeln Scheinwerfer, ich suche Hinweisschilder und plötzlich sehe ich orange und nix mehr. Einige Sekunden später ziehen die ortskundigen Scheinwerfer an mir vorbei und ich frage mich: war da tatsächlich 50 vorgeschrieben? Wieviel kostet es wohl, wenn man mindestens 75 drauf hatte?

Pubertätsengels spontaner Kommentar: Oh Gott, meine Haare! Wie sehe ich bloß aus, hoffentlich erkennt mich keiner!

Wäre ja schön, wenn mich auch keiner erkennen würde.

Jetzt teilt er mir auch noch per SMS mit, was für eine schlechte Mutter und Partnerin ich bin. Hat ihm seine alte neue Freundin erklärt, die auch keine eigenen Kinder hat.

Heute bin ich zu traurig und kraftlos, um wütend zu sein.

Nie wieder mache ich sowas mit. Da kann ich auch gleich völlig meiner visuellen Fixierung folgen und mich mit schönen Menschen aus anderen Kulturräumen vergnügen, da weiß ich wenigstens vorher schon, dass ich beschissen werde.

Die glücklichste Stunde dieser Woche schenkte mir meine Adoptivnichte heute: Microengel und ich besuchten sie im Stall bei ihrem Pferd.

Um nicht unerfüllbare Begehrlichkeiten zu wecken, hatte ich mich jahrelang von Ställen und Pferden fern gehalten. Reitstunden für zwei Nachwuchsengel sind für mich unerschwinglich, und ich dachte, wenn ich gar nicht erst in die Nähe eines Reitstalls komme, verlieren Pferde irgendwann ihre Anziehungskraft.

Keine zwei Minuten hat es gebraucht. Durch den Matsch watend, mit drohendem Regen über unseren Köpfen, atmeten wir tief den Duft nach Mist und Pferd und Heu ein, spürten den Atem der nach Leckerchen suchenden Nüstern auf den Handflächen, hörten den satten Klang von Hufen auf dem Stallboden und schon war´s das, das mit der verlorenen Anziehungskraft.

Die Krönung der Glückseligkeit war die erste halbe Reitstunde für den Microengel. Ich weiß nicht, wessen Augen mehr strahlten, ihre oder meine. Ach, das ist reines Glück!!!

Es ist nicht schön, wenn man im Nachhinein mit eigenen Augen zu sehen bekommt, was man vorher nur geahnt hat. Die ganze Zeit denke ich, ich würde mir alles nur einbilden, ich würde meine eigenen negativen Gefühle projezieren und rudere innerlich zurück. Ich will halt nicht glauben, dass man mich so schlimm betrügt.

Alles hätte ich gedacht. Aber meine Nase betrog mich damals nicht. Der Erzengellover schlug sehr fest zu, als er meine Kinder als Grund für unsere Trennung angab. Das musste er auch, damit ich zu verletzt war, um dem wahren Grund auch nur nahe zukommen. Denn die Wahrheit ist zu armselig, zu billig: er ist wieder zu der Frau zurück, von der er mir immer sagte, sie habe ihn um Geld betrogen, sie gehöre in eine psychische Anstalt und sie sei viel zu alt für ihn.

Was hat er mir nicht alles über sie erzählt... und was sind das dann mit diesem Wissen für verlogene Jahre gewesen?