Kopf. Ganz schlimm. Dazu suppende Nase und ein Hals wie Schmiergelpapier, mit ein paar zusätzlichen Boggeln rechts und links. Mir ist abwechselnd heiß und kalt und überhaupt...am schlimmsten ist sicher der Anfall von ichhabkeinelustichwillinsbett. Und das bei angekündigten 28 Grad.

Geht gar nicht. Mag heute jemand tauschen?

1.000 Dinge gleichzeitig. Viel Telefon, Recherche, Planung, Organisation, 2 Events parallel, Menschen bei Laune halten, um Dinge kümmern, Feuerwehr spielen - und alles klappt.

Herrlisch. An solchen Tagen liebe ich meinen Job.

Man muss diese Sonnentage genießen, mit allen Sinnen. Abspeichern unter "Glück, 2010" und an schlechten Tagen anschauen. In der Erinnerung dann Holzkohlerauch und Erdbeeren riechen, feuchte, schwarze Erdkrümel an den Fingern und die Zuneigung der Freundekinderfamily im Herzen spüren und den blauen Vergissmeinichteppich mit den weißen Gänseblümchentupfen sehen.

Sonst muss man nix.

Zwei Jahre.

Chin Chin!

Es gibt so Tage, da kann man halt nicht anders. Ich halte nie Diät und solange ich "gesund" bin, ist mir mein Gewicht egal. Aber gestern hatte ich kalorientechnisch den Supergau.

Tagsüber feierte unser Azubinchenmitmigrationshintergrund ihren süßen 21. Geburtstag, und zwar mit Köstlichkeiten aus ihrem Vaterland. Da Türken sehr gastfreundlich sind und wirklich (!) ordentlich auftischen, futterte ich mich den ganzen Tag durch Salate, gefüllte Hackfleischbötchen, Paprika-Schafskäse-Schnecken und zum Nachtisch Plunderteilchen mit Vanillepudding und Erdbeeren.

Abends dann hatten wir zum Spieleabend mit der Lieblingskollegenfreundin und Töchterlein geladen. Dafür bereiteten der Microengel und ich lediglich Fingerfood zu: Chicken Crossis, Rösti, Gurken- und Möhrenstifte mit Tsatsiki-Dip, kleingeschnittenes Obst mit flüssigem Sahneschokoladedip, Gummibärchen und kleine Schokotafeln. Köstlich, diese Dipperei! Zum Schluß vertilgten wir noch eine mitgebrachte Tüte Chips.

Ich habe also gestern etwa die Kalorienzahl zu mir genommen, die ein ausgewachsener Bauarbeiter mit Bodybuilder-Hobby über eine ganze Woche verteilt. Ich glaube, meine Jeans spannt jetzt auch ein klitzekleines bißchen hintenrum, aber das wäre nicht so schlimm, wenn ich nicht so schnaufen würde, wenn ich mit dem Collie die Hunderunde mache. Ich bin als heute auf Diät. Ich hab auch gar keinen Hunger.

Is ja auch erst kurz nach neun.

Ich bin dabei! *gnihihihihi*... genau mein Probier-Ding. Neben dem Weichspüler-Probeschnüffeln...



Bericht wird folgen.

In drei Wochen steht ein großes Event im Erzengelhaus an. Die liebsten Gekkofreunde geben sich vor Gott das Eheversprechen, was wir mit viel Pomp Herzblut zu feiern gedenken. Der Erzengelnachwuchs wird als Brautjungfern fungieren, während Erzangie Rotz und Wasser heulen Tränen der Rührung verdrücken wird.

Dafür muss ich natürlich gebührlich gekleidet sein. Für die Brautjungfern wurden zauberhafte Brautjungfer-Kleider maßgeschneidert (Bilder folgen dann am großen Tag), aber für mich gestaltet sich die Suche schwieriger. Da ich eine eher, wie soll ich sagen, stabilere Erzengelin bin (nein, kein höflicher Protest bitte, ich kenne meine Qualitäten und die liegen nicht im figürlichen) bestellte ich mir bei einem renommierten Onlineanbieter zwei Kleider und ließ sie mir in mein Broterwerbsunternehmen schicken.

Nun ja. Meine liebsten Kollegen waren natürlich auch neugierig, wie eine feierliche Erzangie wohl aussehen würde. Dass sie sich dann vor Lachen auf dem Boden kugelten, lag sicher nicht an meiner Person. Wohl eher an dem Putzkittel, der als "figurumspielendes Sommerensemble in schmeichelnden Farben" angepriesen worden war. Das zweite "Kleidchen" war nicht besser: statt eines hübschen Leinenkleids zog ich einen schwarzen, übergroßen Leichensack aus dem Karton.

Gut, dass ich über schwarze, business-taugliche Hosenanzüge verfüge. Die gehen immer, auch für festlich. Das mit mir und den Kleidern, das gibt nämlich nix - oder ich gehe mal richtig oldfashioned shoppen, so mit anfassen und anprobieren und so. Im www finde ich nichts. Zu schlank, das Web.

Yummi - leckere Alternative zu Milchkaffee



Wobei nichts über einen selbstgekochten Chai geht...

Mir fehlt das Grill-Gen, das, was Männern offenbar in die Wiege gelegt wird.

Da am Wochenende strahlendes Wetter angesagt war, kaufte ich einen neuen, wunderschönen, pinken Grill, den der Microengel fachmännisch zusammenbaute. Ich las mir die Bedienungsanleitung der ökologischen Grillanzünder durch und errichtete anleitungsgemäß ein Scheiterhäufchen. Dann legten wir die Steaks und die Grillfackeln auf.

Bedauerlicherweise glühte die Kohle nicht. Auch nach stundenlangen Versuchen mit Änderungen in der Aufbauweise, knurrendem Magen und dem Verbrauch einer ganzen Packung dieser blöden ökologischen Anzünder brannten die Briketts nicht. Nur meine Erziehung als Feuerwehrmannstochter hinderte mich an der Verwendung von Brennspiritus, so dass ich die letzten Steaks halbroh dem Engelscollie gab.

Am nächsten Tag der zweite Versuch. Der glückte, was vor allem dem Umstand geschuldet war, dass wir im Gekkofreund männliche Unterstützung fanden. Ich weiß jetzt, dass Briketts lange glühen, aber nur schwer zu entzünden sind (weshalb man auch für diese Zwecke besser Holzkohle verwendet). So saß ich also am Sonntag abend noch lange neben einem glühenden, wärmenden Kohlebecken auf der Terasse und habe wieder etwas für´s Leben gelernt: Grillen ist männlich. Oder wie war das damals, mit der Keule und so?

Die meisten Eltern wissen, dass der Tag kommen wird. Der Tag, auf den man sich doch nicht richtig vorbereitet hat, an dem es nur eine minimale Zeitspanne für die "richtige" Reaktion gibt, der Tag, an dem man denkt: Oh Gott, was hast du da wieder für einen Scheiß erzählt.

Der Tag, an dem das zehnjährige Kind das Gespräch mit den Worten eröffnet: "Wir hatten heute Se.xu.alkundeunterricht. Ich hab da schon sooo lange drauf gewartet! Frau xyz wollte mir aber nicht alle Fragen beantworten. Mama?"

Gut. Das Buch kann warten. Der Tee auch. Stelle ich mich also dem Verhör. Die erste Frage haut mich aus den Schuhen: "Mama, warum gibt es Läden, wo man S.e.x kaufen kann?" Die zweite, auch nicht viel besser: "Auf wieviele Arten kann man das machen und braucht man eine Erlaubnis der Polizei dafür?"
Und für mich die letzte Frage, die ich wirklich nur zögerlich knapp kaum beanwortete: "Wie oft und mit wievielen Männern hast du das schon gemacht?" Also ehrlich, DAS geht zu weit. Aber damit hatte sie es geschafft: mit rotem Kopf stammelte ich etwas wie: "öh, ja, es war schon mehr als einer und ich habe es öh...schon öfter gemacht." (pädagogisch wertvoll: immer bei sich bleiben, die Fragen so beantworten, wie sie kommen, ehrlich sein blablabla...)Hoffentlich rennt sie jetzt nicht los, nur weil ich gesagt habe, dass "es" Spaß macht und probiert´s mal aus.

Dabei ist sie das zweite Kind. Wie habe ich das bei dem Pubertätsengel hinter mich gebracht?

Mittagspause. Kaffeebargespräche mit den Kolleginnen über Kinder, Haushalt, Garten.

"...und dann zerriss der mir meine Clematis!"

Schwuler Kollege: "Oh Gott, warst du damit schon beim Arzt?"