In drei Wochen muss ich ALLES nicht nur gelesen, sondern auch verstanden und abrufbar haben.

Kein Problem.

"Mama, du hast abgenommen!"
"Neh, Kind, ganz sicher nicht."
"Doch, die Hose ist doch viel weiter als sonst! Mehr sollst du aber nicht abnehmen, du bist sonst so ungemütlich."

Mutter, in ausgeleierter Jogginghose, ist gerührt.

Ja ja, ich weiß, schon eine Woche ohne Beitrag. Bei uns läuft alles im Moment in ruhigen Bahnen, ich stecke bis über beide Ohren in meiner Prüfungsvorbereitung, und bevor ich hier irgendeinen Quatsch zusammen fabuliere, denke ich halt lieber zweimal drüber nach.

Bald kommt wieder etwas. Mir liegt da schon was auf der Zunge in den Fingern. Muss ich nur noch in schreibbare Sätze fassen :-)

Mit manchen Dingen ist es wie mit ansteckenden Krankheiten: ich infiziere andere Menschen mit meiner Begeisterung.

Nach langer Zeit hatten wir wieder einmal Besuch von einer langjährigen Freundin nebst Partner. Wir wollten uns mit unseren Collies einen schönen Tag machen und nach einigen Beratungen mit dem Erzengellover und dem Microengel entschieden wir uns für eine Geocaching-Tour. Wir fanden im Netz einen Multi nicht weit von unserem Zuhause und nach einigen enthusiastischen Erklärungen unsererseits unser Hobby betreffend, fuhren wir los.

Es war einfach toll! Dass wir in unserer direkten Umgebung so ein schönes Ausflugsziel haben, hätten wir ohne Cachen nie gewusst. Es gab einen traumhaften See mit Kaulquappen und anderem für Microengel interessantem Getier (och Mama, ich will die süßen Babyfrösche aber mitnehmen, ich will unbedingt ein Haustier um das ich mich ganz alleine kümmern kann!) jede Menge Landschaft für die Erwachsenen, liebevoll ausgesuchte Cachestationen und ein lohnenswertes Final.

Nach drei Stunden saßen wir mit wohlig ausgepowerten Hunden und zufriedenen Kindern in einem Biergarten und ließen den Tag ausklingen. Die Männer diskutierten (wie es sich für echte Kerle gehört) die Vorzüge dieses und jenes GPS-Geräts und meine Freundin und ich ließen uns Erdbeeren mit Balsamico schmecken.

Zwei neue Geocacher sind da infiziert. Die nächste Tour findet dann wohl im Ruhrgebiet statt.

Hier gibt es nix zu erzählen dieser Tage.

Wir schlumpfen entspannt rum, lesen, lernen, spielen, genießen die Sonne, essen selbstgebackenen Kuchen, schmusen, erzählen uns etwas, werkeln im Garten, malen, besuchen die Jazz-Ralley in Düsseldorf, schlafen, gucken eine DVD, probieren Heelys aus...

WIr genießen die letzten sonnigen Maitage und lassen es uns gut gehen. Nix zu erzählen, halt.

Ist das Leben nicht herrlich?

Mittlerweile teilt mir der Pubertätsengel ja nur noch mit, was er zu tun gedenkt, um Erlaubnis werde ich nicht wirklich gefragt. Das ist aber auch in Ordnung, hat nur zur logischen Konsequenz , dass sie sich dann auch selbst um die Organisation (und die Bezahlung) zu kümmern hat.

Über das lange Wochenende war sie in Berlin, zu einem Wettbewerb mit 32 anderen Jugendgruppen des Jugendrotkreuz. Gut für sie, dass ich erst im Nachhinein erfahren habe, dass sie die jüngste Teilnehmerin war. Heute morgen wollte sie dann nicht in die Schule. Sie hätte schließlich die letzten drei Nächte so gut wie gar nicht geschlafen und wäre viel zu müde.

"Wer feiern kann, kann auch arbeiten gehen". Mit dem Spruch hat mein Vater mich immer zur Weißglut getrieben, und ich wollte ihn nie, nie meinen Kindern sagen (genau wie "solange du die Füße unter meinen Tisch.. usw") aber ich konnte es mir nicht verkneifen.

Sie hätte schließlich nicht gefeiert, sondern wäre nächtelang durch Berlin gelatscht und hätte den Dienst am Nächsten verrichtet. Tscha, und heute ist halt Dienst in der Schule angesagt. Wer so erwachsen ist, allein nach Berlin zu fahren, ist auch erwachsen genug, sich für die eigene Bildung zusammen zu reißen.

Man, bin ich stolz auf sie.

Das Microengelchen hatte den ersten "runden" Geburtstag.

Mit sechs weiteren Zicken Mädchen feierten wir im örtlichen Schwimmbad mit anschließender Pyjamaparty. Und es war ein voller Erfolg. Die Mädchen verstanden sich prächtig und schliefen zu fünft auf meinem Ausziehsofa. Nur dass sie zu nachtschlafender Zeit um halb sieben schon wach wurden, drohte Microengel und mir die Laune zu verhageln, aber ein wunderbares Frühstückbuffet rettete den Tag.

Das "allerschönste" Geschenk gab´s dann einen Tag später von Tante und Oma: Heeleys, Sneaker mit einer Rolle im Absatz. Dass sich das Engelchen eigentlich ein Meerschweinchen gewünscht hatte (an dem der Engelscollie sicher auch einigen Spaß gehabt hätte) war da schon vergessen. Gottseidank, son Viechzeuch hat nachher nämlich die tierliebe Mutter am Hals.

Meine Prüfungen riechen nach Honig.

Das liegt an der Bienenwachskerze, die ich aus purem Aberglauben (und weil ich ein Faible für bestimmte Düfte habe) während meiner Prüfungsvorbereitungen entzünde.

Wenn ich dann vor den Klausur-Bögen im Audimax sitze, steigt mir der Duft von Honig in die Nase. Nicht unangenehm, das :-) und ganz ehrlich? weit besser als alles andere, was man im Audimax so riecht :-) Damit einher geht oft die Erinnerung an den Stoff, den ich gelernt habe.

Ja, ja, ich bin schrullig. Aber wenn´s hilft... hatte ich schon erwähnt? Ich will mein Diplom! Ichwillichwillichwill!

Ja Schande auf mein Haupt. Aber ich hab´s doch nur gut gemeint!

Weil der Microengel so malade rumlag, wollte ich treusorgende Mutter ihr Bett gemütlich richten. Die Kissen aufschütteln, das Laken glatt ziehen, die Krümel wegfegen und den rumliegenden Müll entsorgen. Also leerte ich mit Schwung eine kleine Schüssel voller Papierschnipsel in eine Mülltüte und verfrachtete das angeduselte Microengelchen wieder in ihr Bett.

Gestern ging es ihr wieder besser, um nicht zu sagen: sie strotzte vor Energie. Und mit eben dieser Energie stellte sich das bauchnabelhohe Persönchen vor mich und hielt mir anklagend das leere Schüsselchen vor die Nase. "WO sind meine Nintendo DS-Spiele?"

Öhm... DS-Spiele? Ich..öhm.. da war doch nur Müll drin...
"Das WAR kein Müll! Das waren Schnipsel, damit die Figuren von Animal Crossing weich liegen!"

Ja DAS muss ja einem erst mal erklärt werden! Man, man, man, hab ich ein Rennen mitgemacht. Mutter mußte im strömenden Regen in die Mülltonnen krabbeln (die nach einem Wochenende besonders gut gefüllt sind) und jeden Papierschnipsel untersuchen. Glück gehabt, das Spiel habe ich wieder gefunden. Dem Zorn des Microengels habe ich nicht viel entgegen zu setzen. Ich bin ja auch zu dumm!

Der Erzengellover hält sich seit vier Tagen von uns fern.
Mit Seuchen und Pestilenz will er nix zu tun haben. Dabei hat er sich mit SEINEM Kratzen im Hals und Kopfweh im Zug angesteckt, doch nicht bei uns!

Ein Kerl wie ein Baum, aber wehe, er hat eine kleine, körperliche Unannehmlichkeit. Dann wird er nöddelich. Und bei Kindern, so sagt er, weiß man ja nie, welche Seuchen die noch so anschleppen. Gut, dass er die Kindergartenzeit nicht miterlebt hat...