..war dringend nötig. Diese Woche und ich, wir werden keine Freunde mehr. Heute schlug alles über mir zusammen und ich verdrückte ein paar Tränchen, für die ich mich jetzt gerade in Grund und Boden schäme. Manchmal bin ich echt theatralisch, verdammich...
Deshalb hat mir mein Antinovember 11 heute sehr, sehr gut getan. Ein aufmunterndes Knietätscheln und Mitgefühl von meiner Kolleginfreundin, ein Treppenhausgespräch mit der Gekkofreundin und eine feste Umarmung voller Liebe von meinem Engelsnachwuchs: alles in allem das handfeste Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man gemocht wird. Egal wie peinlich man sich gerade verhält.
Schweinegrippen-Laterne (ein Auge hat sie im Eifer des Gefechts verloren)
Bei useligstem Novemberwetter hatten wir Spaß beim Martinssingen. Süßigkeitentechnisch haben wir für dieses Jahr ausgesorgt, und dank mehrerer Pizzerias (öhm..Pizzerien?) Pizzabuden musste ich auch nichts mehr zu Essen machen.
..Erinnerungsbackflash. Meine Kollegin hört den ganzen Tag WDR 4. Schröcklich! Aber nur ein bißchen, denn gerade heute erinnert mich die Musik und dieser Sender so an meine Oma.
Meine Großeltern mütterlicherseits besaßen eine Gärtnerei. Schon mit zwölf Jahren mussten mein Sisterengel und ich in allen Schulferien mit anpacken. Das gab uns für´s Leben einiges mit:
eine lebenslange Aversion gegen Primeln (250.000 Stück pro Jahr pikieren, topfen, vereinzeln, packen können ein Trauma verursachen)
das sichere Wissen, welchen Beruf man im ganzen Leben nicht ergreifen wird (wer denkt, gärtnern ist romatisch, hat nie in einem Treibhaus gearbeitet)
ein Faible für im breitesten rheinischen Dialekt erzählte Dönekes und Witze (man stumpft unendlich ab, bei Primeln)
und bei Schlagermusik die sofortige Assoziation von steinhart gebratenen Kotelletts, geschnitten mit einem bestimmten, immer wieder sorgfältig geschärftem Messer, essigsaure, wundervolle Salatsoße, Prilblumen an den Küchenfliesen und die Toilette draußen im anderen Gebäude, den Kaffeepott mit der "1" nach dem Essen... denn während der Arbeit lief jahrzehntelang (auch heute noch!) WDR 4 im Radio.
Ja, das waren noch Zeiten. In der Erinnerung wird alles in sanftes Sepia getaucht und ist gar nicht mehr so anstrengend. Es war schön, es war zuhause und ich war ja auch ein bißchen stolz, in den Ferien im Familienbetrieb zu arbeiten. Meine Oma ist jetzt 86 Jahre alt und nur ihre Hände, die auf den Decken pflücken und streichen und pikieren wissen noch von der Gärtnerei. Sie selbst weiß nicht mehr, wer ich bin, geschweige denn, wer sie selbst ist.
...mit der Parkplatzblinden Lieblingskollegin den weltallerbesten Parkplatz direkt vor der Bürotür zu finden. Mitten im Herz von Düsseldorf. Und gemeinsam schallend darüber zu lachen, dass die Lieblingskollegin schon wieder daran vorbei gefahren wäre, hätte ich nicht vorgeschlagen, diesen zu nehmen :-)
Der Pubertätsengel bat mich, ihr bei der Berichtigung ihrer Englischarbeit zu helfen. Sie hätte den schlechtesten Text der Klasse geschrieben (trotzdem ein "gut", immerhin) und könnte sich nicht erklären, warum.
Da mein Englisch ganz gut ist, meine didaktischen Fähigkeiten eher nicht, erklärte ich mich gern bereit, zu helfen. Aufgabe war eine Argumentation zum Thema Schülerauslandsaufenthalt.
Der Text fing an mit der Stellungnahme meiner Tochter: Die Frage nach einem Schüleraustausch ist unwichtig, weil jeder machen kann, was er will. Punkt. Öhöm... nun ja. Im weiteren Text ließ sie sich darüber aus, dass die Straßen Englands auf verschiedenen Seiten sind, manche Schüler allein nicht "come clear" und das ganze eine Schweinekohle kostet. Sie schloß mit der Einschätzung, dass sie "so what" unbedingt machen will. Öhöm...
Ich unterschrieb die Arbeit wie an der Stelle "Unterschrift des Erziehungsberechtigten" vorgesehen. Darüber hinaus konnte ich mir aber nicht verkneifen, der Englischlehrerin ein "Sie sind sehr, sehr tapfer" drunter zu schreiben. Nach dieser logischen Meisterleistung (ganz abgesehen von dem unverhohlen Denglish) steht dem Pubertätsengel einer steilen Karriere in der Buchhaltung meines Broterwerbsunternehmens ja nichts entgegen. Und Englisch, das braucht sie da ja nicht.
(nachdem ich ihr dann erklärt hatte, was genau nicht ganz so glücklich an ihrem Text war, konnte auch sie sich ein schallendes Lachen nicht verkneifen, sie meinte, sie hätte da wohl doch nicht so einen guten Tag gehabt :-))
...um halb acht ins Büro zu kommen und dies auf dem Schreibtisch vorfinden:
Ich liiiiiieeeeeebe Himbeerkuchen! Und das weiß meine liebe Kollegin, die aber zu meinem größten Bedauern nur noch 34 Tage in unserem Unternehmen ist und sich dann in den wohlverdienten Vorruhestand zurück zieht.
...alte Doris-Day-Filme gucken. Mein absoluter Favorit ist da "Was diese Frau so alles treibt". Wenn ich allerdings den ganzen Tag arbeiten muss und nicht sooo viel Zeit zum Filmegucken habe, tut´s auch ein Youtube-Quickie :-)
Viel Spaß mit einem ihrer schönsten Songs aus "Der Mann, der zu viel wußte"
Online seit 6332 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Feb, 17:51
Impressumsgedöns
Alle von mir eingestellten Bilder habe ich selbst gefunden..öhm gemacht. Wenn ich unabsichtlicherweise Urheberrechte verletzt haben sollte, gebt mir unter antaluätwebpunktde Bescheid und ich nehm´s wieder raus, ganz einfach.
Ich übernehme keine Verantwortung für Links, die ich nicht selbst eingestellt habe bzw für die Inhalte, die sich auf fremden Seiten befinden. Kann ich ja auch gar nich :-)
Mein Blog ist meinsmeinsmeins. Ich mache keine Werbung gegen Kohle..obwohl.. wenn ich es so überlege.. alles hat seinen Preis :-)
Wer wissen will, wer Erzangie ist, kann mich ja anmailen. Vielleicht verrate ich es dann.